Derzeit häufen sich die Berichte zu Raubtieren, die in Europa und besonders in Deutschland ihr Unwesen treiben. Bei zahlreichen Nutztierrissen oder Verkehrsunfällen, denen Raubtiere zum Opfer fallen, kann es schnell unübersichtlich wirken: Welches Raubtier ist denn da auf dem Bild zu sehen? Und was genau sind die Unterschiede zwischen Goldschakal und Wolf? Wir haben uns die beiden Raubtiere genauer angeschaut.
Goldschakal Wolf Unterschied: Der Wolf
Der Wolf (Canis lupus) ist ein Raubtier aus der Familie der Hundeartigen. Es gibt, je nach Einordnung, etwa 32 Unterarten. In Deutschland und Europa heimisch ist der Eurasische Wolf (Canis lupus lupus), der auch den Namen Europäischer Grauwolf trägt.
Der Wolf ist dabei optisch einem Schäferhund sehr ähnlich. Er ist etwa 28 bis 40 Kilogramm schwer, hat eine Schulterhöhe von 60 bis 90 Zentimetern und eine Kopf-Rumpf-Länge von 100 bis 150 Zentimetern, wobei die Männchen tendenziell größer sind als die Weibchen. Allgemein könnte man den Wolf leicht mit dem Schäferhund verwechseln. Ihr Bauchfell ist hellbraun bis ocker gefärbt, der Rücken meist dunkelbraun bis schwarz, wodurch insgesamt ein gräuliches Erscheinungsbild entsteht – daher auch der Name „Grauwolf“. Im Vergleich zu einem Schäferhund ist der Wolf allerdings hochbeiniger. Zusätzlich ist der Kopf breiter und die Ohren kleiner, dafür sind die Pfoten größer.
Verbreitung Wolf in Deutschland
Insgesamt ist die Verbreitung vom Wolf in Deutschland nicht klar feststellbar. Im Monitoringjahr 2023/2024 wurde in Deutschland aus den Bundesländern das Vorkommen von insgesamt 209 Wolfsrudeln, 46 Wolfspaaren und 19 sesshaften Einzelwölfen bestätigt – die Dunkelziffer könnte deutlich höher sein. Der Großteil der Reviere liegt im Nordosten im Gebiet von Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.
Goldschakal: Unterschied zu Wolf erklärt
Der Goldschakal (Canis aureus) ist der zweite Vertreter der Gattung Canis in Europa – und auch optisch ist er dem Wolf sehr ähnlich. Denn auch der Goldschakal zeichnet sich durch graues bis ockerfarbenes Fell mit dunklen Schecken aus. Er ist allerdings deutlich kleiner als der Wolf, hat ein Körpergewicht von 7 bis 15 Kilogramm und eine Schulterhöhe von 44 bis 50 Zentimetern. Auffällig auch: Eine auffällige, weiße Zeichnung am Hals.
Ursprünglich war der Goldschakal im Gebiet zwischen Indien und der Türkei beheimatet, in den letzten Jahrzehnten wanderte das Raubtier immer weiter nach Europa. Bis 2020 hab es 25 Nachweise vom Goldschakal in Deutschland, nachdem 1997 das erste Tier in Brandenburg unterwegs war. Seitdem gab es immer wieder vereinzelte Nachweise. Es ist noch unklar, wo sich der Goldschakal wie schnell in Deutschland verbreiten wird. Vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer in Deutschland, denn die Tiere agieren fast gänzlich unbemerkt und in der Nacht. Vereinzelte Nachweise gibt es jedenfalls quasi deutschlandweit, wobei das Monitoring derzeit weniger Relevanz zugeschrieben wird, als das zum Beispiel beim Wolf der Fall ist. Im Jahr 2025 hat ein Goldschakal, der für eine Vielzahl an Nutztierrissen auf Sylt verantwortlich war, für Schlagzeilen gesorgt. Obwohl der Goldschakal in Deutschland als geschützt gilt, wurde dieses Tier zum Abschuss freigegeben.