Seit einigen Jahren breitet sich der Goldschakal in Deutschland aus. Auf Sylt hat das Raubtier nun eine Vielzahl von Lämmern gerissen. Aufgrund der heftigen Umstände erlauben die Behörden nun den Abschuss des eigentlich geschützten Tieres.
Goldschakal reißt Lämmer auf Sylt: Die Folgen des Massakers
Während die Verbreitung der Wölfe in Deutschland in den letzten Jahren zu einer Vielzahl an Schlagzeilen und regen Diskussionen geführt hat, verbreitete sich der Goldschakal fast unbemerkt. Nun soll eines der eigentlich rechtlich unter Schutz gestellten Tiere getötet werden. Denn der Schakal soll auf Sylt eine Vielzahl an Lämmern gerissen haben. Darauf reagierte nun das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein und erteilte nach Angaben von ntv eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung. Laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) wäre das der erste bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland.
Behörden entscheiden Ausnahmeregelung
„In diesem Fall liegen gleich drei gewichtige Gründe vor, deshalb befürworte ich eine Ausnahmegenehmigung durch das Landesamt für Umwelt“, erklärte Umweltminister Tobias Goldschmidt von den Grünen die Entscheidung des LfU. Priorität sei es, weitere Risse zu verhindern. Dabei seien nicht nur Nutztiere in Gefahr, sondern auch Bodenbrüter. Zudem, so Goldschmidt, habe die Deichschäferei eine besondere Bedeutung für den Küstenschutz.
Ist der Goldschakal für den Menschen gefährlich?
In Deutschland sind Goldschakale nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Sie gehören damit nicht zu den regulär bejagbaren Arten. Für Menschen stellen die Raubtiere in der Regel keine Gefahr dar, immer wieder greifen sie allerdings Nutztiere an und schaden damit gleichzeitig Landwirten und Tierzüchtern massiv. Die Risse auf der Insel Sylt fanden Ende Mai 2025 statt. Bestätigt wurden sie über genetische Proben.
Der Goldschakal ähnelt optisch einem Fuchs, ist aber eindeutig größer als dieser. Die Raubtiere gehen meist in Gruppen auf die Jagd. Der Goldschakal ist in Europa die einzige vorkommende Schakalart. Neben Europa haben die Tiere auch Ausbreitungsgebiete im Nahe Osten, in Indien sowie in weiteren Regionen in Asien.