Der Fischotter darf in Oberfranken nicht getötet werden. Nachdem die Staatsregierung den Abschuss erlaubt und sogar Gebiete und Quoten für den Abschuss festgelegt hatte, hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof nun gegen die Entnahme der geschützten Raubtiere entschieden. Die von der Regierung von Oberfranken erlassene Allgemeinverfügung sei demnach rechtswidrig.
Fischotter in Bayern: Beschluss zur Entnahme in drei Landkreisen rechtswidrig
Die Regierung von Oberfranken entschied im Februar drei Landkreise – Hof, Wunsiedel und Bayreuth – innerhalb derer die Entnahme von bis zu zehn Fischottern pro Jahr ermöglicht werden sollte. Dafür sollten Teichwirte den Abschuss im Voraus beantragen, wenn sie ihren Betrieb von dem Raubtier bedroht sehen. Zuvor hat die Staatsregierung per Verordnung genehmigt, dass Fischotter in Ausnahmefällen entnommen werden dürfen.
All diese Genehmigungen zeigen sich jetzt allerdings als nutzlos. Denn laut der Deutschen Umwelthilfe (DU) verstößt die Allgemeinverfügung gegen das Arten-, Tierschutz-, Jagd- und EU-Recht. Das berichtet der Bayerische Rundfunk. Das Verwaltungsgericht Bayreuth lehnte einen Eilantrag der DU allerdings ab, da die Allgemeinverfügung keine Abschussgenehmigung selbst sei, sondern lediglich eine Begrenzung der möglichen Fischotterentnahme darstellt.
Der Verwaltungsgerichtshof widerspricht dem allerdings. Grund dafür sei vor allem, dass in den ausgewiesenen Gebieten der Schaden, der durch Fischotter entstanden sein soll, nicht sicher zuzuordnen ist. Zusätzlich sei die Population der Fischotter mit 176 nachgewiesenen Tieren zu niedrig für mögliche Entnahmen.
Warum sorgt der Otter für Probleme?
Damit steht fest: Auch in Oberfranken gibt es vorerst keine Ausnahmen bei dem Umgang mit dem Fischotter. Die Teichwirtschaft steht damit vor großen Herausforderungen, denn die durch das Raubtier angerichteten Schäden an Fischbeständen steigen Jahr für Jahr an. In Bayern haben diese inzwischen eine Summe von über zwei Millionen Euro im Jahr erreicht. Und auch Maßnahmen, die Teiche mit Zäunen oder Netzen zu schützen, sind mit hohen Kosten verbunden. Gleichzeitig können Fischotter eine Gefahr für gefährdete Bodenbrüter und Amphibien darstellen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Probleme rund um den Fischotter in Zukunft entwickeln.