Ein Elch auf der Straße? Derzeit geht ein Video in den sozialen Medien viral. Es zeigt einen ausgewachsenen Elch, der über die Deutsche Landstraße rennt. „Guck dir das an!“, ruft die Dame, die das Video aufgenommen hat. „Herrlich!“.
Elch auf Landstraße in der Oberlausitz: Frau filmt Bullen
Wildschweine, Rehe oder Füchse, die über die Fahrbahn von Landstraßen huschen, haben schon bei vielen Autofahrern für Schockmomente gesorgt. Dass ein Elch mal die Fahrbahn kreuzt, ist allerdings wesentlich verblüffender. Am Samstag (4. Oktober 2025) ist genau das zwischen Girbigsdorf und Königshain in Sachsen passiert. Eine Frau bemerkte das Spektakel und filmte den Bullen – das Video geht nun viral.
Michael Striese, Elch-Experte aus Boxberg, bestätigt die Sichtung gegenüber dem MDR Sachsen. Nachdem er von der Begegnung erfuhr, schickte er einen Bekannten zur Stelle der Sichtung in der Oberlausitz. Dieser konnte vor Ort noch die frischen Elchspuren erkennen.
Elch-Experte: Ungewöhnliche Entdeckung
Wie der Elch-Experte erklärt, dürfte es sich bei dem gefilmten Tier um einen vier bis fünf Jahre alten Bullen handeln. Vermutlich ist das Tier von Polen aus Richtung Ostdeutschland gewandert. Viele der Tiere kommen aus dem östlichen Nachbarland in die Oberlausitz. Ungewöhnlich sei allerdings, dass ein Tier in dem Alter überhaupt noch derart mobil ist. Eigentlich seien Bullen in dem Alter bereits sesshaft. Solche Strecken legen demnach normalerweise nur junge Elche zurück, die noch auf der Suche nach einem passenden Revier sind. Fachmann Striese geht davon aus, dass das Tier auf der Suche nach einer Brunftpartnerin durch die Oberlausitz streife.
Mehrere Sichtungen in Sachsen
Bereits Mitte September, vor gut zwei Wochen, gab es Sichtungen eines Elchbullen in Sachsen. Dieser war im Landkreis Görlitz bei Leutersdorf und Eibau unterwegs. Striese geht allerdings nicht davon aus, dass es sich um den gleichen Elch handelt. Es war auch ein Bulle. Aber er sah deutlich jünger aus. Er wird etwa zwei Jahre alt gewesen sein“, erklärt er.
Wer einen Elch in der Oberlausitz und in Sachsen entdeckt, soll sich bei Michael Striese melden unter m.striese@lutra-striese.de. Dieser kann dann auch bei der Einordnung vom Ursprung des Tieres unterstützen.