Eichelhäher in Bayern: Grüne fordern Abschussverbot

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Besonders markant sind beim Eichelhäher die blauen Flügelfedern. (Foto: pixabay.com/ Carola68)

Bayern ist das einzige Bundesland, in dem der Eichelhäher bejagt werden darf. Das wollen die Grünen nun ändern.  

In Bayern darf der Eichelhäher vom 16. Juli bis 14. März bejagt werden. Die Grünen wollen den Abschuss nun ganzjährig verbieten. Die Begründung: die Vögel würden dringend für den „Waldumbau“ in Bayern gebraucht. Der Antrag der Grünen wird heute im Plenum behandelt, da er bereits im Wirtschaftsausschuss der Regierungsfraktion abgelehnt wurde. Denn die Population ist trotz der Bejagung stabil .

Der Eichelhäher – ein Rabenvogel

Der Eichelhäher gehört zur Familie der Rabenvögel. Besonders markant sind seine blau schillernden Flügelfedern. Er ernährt sich hauptsächlich von Nüssen, Beeren und Insekten. Nur selten vergreift er sich an Eiern oder Jungvögeln. So wie auch Eichhörnchen, legt er Nahrungsvorräte an und vergräbt dabei Eicheln und Bucheckern. Da er nur einen Teil davon wieder findet, trägt er zur Verjüngung des Waldes bei.

Schaden durch Bejagung

Der bayerischen Streckenliste zufolge sind 2022/23 in Bayern 11.664 Eichelhäher geschossen worden. Christian Hierneis, Abgeordneter und Jagdexperte der Grünen-Landtagsfraktion sieht den dabei entstandenen Schaden: „Durch die Jagd entgeht dem Wald in Bayern die Aussaat von etwa 30 bis 50 Millionen Bäumen – pro Jahr! In Euro umgerechnet sind das weit mehr als zehn Millionen Euro jährlich, die dem Freistaat dadurch an Schaden entstehen.“

Held im Klimawandel?

Immer wieder ist von Waldumbau und klimaresilienten Wäldern die Rede. Besonders die weit verbreitete Fichte kommt mit Trockenheit nur schwer zurecht und leidet. Dagegen ist die Eiche besonders tolerant, wenn es um Dürreperioden und Hitze geht. Der Eichelhäher soll dank seiner Spezialisierung auf Eicheln und Bucheckern den Waldumbau voranbringen. Besonders in lichtdurchfluteten Kiefernwäldern kann der Rabenvogel dank seines Verhaltens zu einer Baumartenmischung beitragen.

Laut eines Schreibens des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat die Jagd jedoch keine Auswirkungen auf den Bestand des Vogels: „Im „Atlas der Brutvögel in Bayern“ wird der Eichelhäher als „sehr häufiger Brutvogel“ eingestuft. Es werden Bestandsschätzungen zwischen 105.000 – 290.000 Tieren angegeben.“ Die Population des Eichelhähers ist trotz der Bejagung weiterhin stabil.