In den letzten fünf Jahren hat ein Unbekannter im Landkreis Rosenheim in Bayern immer wieder Biberdämme zerstört. Lange Zeit war unklar, wer dafür verantwortlich ist. Nun hat eine Kamera einen 76 Jahre alten Mann dabei beobachtet, wie er mit einem Misthaken einen Baudamm zerstörte.
Rentner zerstört seit mehreren Jahren Biberdämme
In einem Fluss im Landkreis Rosenheim soll ein Rentner immer wieder Biberdämme zerstört haben. Der 76-Jährige wurde mittels einer Wildkamera dabei beobachtet, wie er mit einem Haken eine der Bauten am Brandbach bei Bad Endorf zerstörte. Der Mann soll Wiederholungstäter sein: Seit rund fünf Jahren sucht die Polizei nach einem bislang unbekannten Täter, der immer wieder die Dämme in der Region zerstörte.
Biberdämme in Bayern immer wieder zerstört: Wasser soll „ungehindert weiterfließen“
Nach eigenen Angaben wollte der Mann mit seinem Tun dafür sorgen, dass das Wasser ungehindert weiterfließen könne. Nun wird wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz gegen den Rentner ermittelt. Laut Polizei deuteten mehrere Asthaufen am Rande des Flusses daraufhin, dass der Biber in mehreren Versuchen neue Dämme ansetzte.
Verstoß gegen Naturschutz: Streit um den Biber wird größer
Der Biber steht deutschlandweit unter Naturschutz. Nachdem das Tier einige Zeit beinahe vollständig als ausgestorben galt, erholte sich die Art in den letzten Jahrzehnten. Das Fangen, Töten oder Verletzen der Tiere ist heutzutage ebenso verboten wie das Beschädigen der Biberdämme und -burgen. Derweil löst die Verbreitung des Nagetiers wachsenden Druck aus, besonders für die Landwirtschaft. Denn durch die Staudämme der Tiere sind viele landwirtschaftliche Flächen überflutet, was zu erheblichen Schäden im Ertrag führt. Daher gibt es immer wieder Forderungen für die gezielte Bejagung des Bibers in belasteten Regionen. Dies ist allerdings mit Hürden verknüpft, denn neben dem deutschen Naturschutzgesetz schützt auch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU ihn als streng geschützte Art.