In der Oberlausitz gibt es ein Biber-Problem. Nun sollen die Nagetiere rund um die Teichgruppe Kreba-West nach Nordfrankreich umgesiedelt werden. Denn die Tiere im Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sorgen die Tiere für große Probleme. Die Aktion löst erneut Diskussionen um den Umgang mit dem geschützten Nagetier aus.
Biber-Umsiedlung von Sachsen nach Frankreich geplant
Laut Landesdirektion sollen zwei Biberreviere von der Oberlausitz nach Frankreich umziehen. Eine genaue Anzahl an Tieren ist nicht öffentlich bekannt. Die Behörde schätzt, dass es sich um zwei Biberfamilien mit rund vier bis sechs Tieren jeweils handelt. Zusätzlich könnte es einige Einzeltiere geben, die ebenfalls nach Frankreich ziehen sollen.
Genehmigung ermöglicht Umsiedlung und Abschuss
Ziel sei ist, das Gebiet komplett von dem Biber zu befreien, so die Landesdirektion. Die Behörde hat das schon vor einigen Wochen genehmigt. Die Genehmigung beinhaltet auch, dass die Tiere, wenn nötig, zum Abschuss freigegeben sind. Laut Landesdirektion sei das allerdings das letzte Mittel und soll nur zum Einsatz kommen, wenn die Umsiedlung scheitert. Diese soll bis Mitte März 2026 umgesetzt werden.
Biber wurden in der Vergangenheit schonmal nach Frankreich umgesiedelt
Den Angaben zufolge sollen die Tiere nach Hauts-de-France, der nördlichsten Region Frankreichs, ziehen. Diese soll für die Biber besonders geeignet sein. Dabei beruft sich die Landesdirektion auf eine französische Machbarkeitsstudie zur Ansiedlung von Bibern und Ottern aus dem Jahr 2011. In Hauts-de-France sollen die Tiere direkt in der Freiheit landen.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine derartige Umsiedlung ein Biber-Problem in Deutschland lösen soll. Einige Biber aus Bayern seien bereits ins Nachbarland umgesiedelt. Die Landesdirektion bezieht sich auf diesen Fall: Aus Bayern lag uns ein Bericht über eine erfolgreiche Vermittlung von Bibern nach Frankreich vor.“
Warum die Biber weg müssen: Immense Schäden in der Region
Doch warum sollen die Biber überhaupt nach Frankreich? Anlass für den geplanten Umzug sind die extremen Schäden, die die Tiere verursachen. Diese belaufen sich seit 2019 auf rund 190.000 Euro. Zusätzlich hat ein Dammbruch am Teichzuleiter einen Schaden von etwa 50.000 Euro verursacht. Laut Landratsamt Görlitz müsse man mit derartigen Schäden auch in Zukunft rechnen, wen man nichts gegen die Biber tut.