In Österreich sorgt der Biber für Diskussionsstoff. Als drittes Bundesland lässt Oberösterreich nun das grundsätzlich geschützte Nagetier per Verordnung abschießen. Zwischen September und März sollen Jäger nun bis zu 158 Biber entnehmen. Berichten zufolge sind das etwa sieben Prozent des Bestandes. Demnach sollen nördlich der Donau, im Mühlviertel, maximal 58 Tiere geschossen werden. Im Alpenvorland, also im Süden der Donau, sind maximal 100 Tiere freigegeben.
Biber in Österreich: Geschützte Tierart zum Abschuss frei
In der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie ist der Biber nach EU-Recht geschützt. Das sind dieselben Instanzen, die auch den Abschuss vom Wolf bisher gestoppt haben. Im Land Oberösterreich gibt es laut einer Zählung der Abteilung Naturschutz offiziell rund 2500 der Nagetiere. Mittlerweile sei der Erhaltungszustand des Nagetiers in dem Bundesland daher gesichert. „Mit steigender Population wird der Biber allerdings auch teilweise zum Problem, weshalb nun mit der neuen Biber-Verordnung gezielt Entnahmen ermöglicht werden“, erklärt der zuständige Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ).
Nagetier in der Diskussion: Prävention, Entschädigung und Abschuss geplant
Und auch in Salzburg ist seit etwa zwei Wochen eine neue Verordnung in Kraft, die den Abschuss von bis zu 15 Bibern genehmigt. Naturschutzlandesrätin Marlene Svazek (FPÖ) begründete die neue Verordnung damit, dass die Population stark gewachsen ist. Etwa 400 Biber leben derzeit in Salzburg. Ziel sei es, Konflikte zu minimieren, mit Prävention, Entschädigung, Beratung und der Erlegung. „An dieser Reihenfolge werden wir auch festhalten“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreterin Svazek.
Biber-Schäden steigen mit größerer Population
Und auch in Kärnten steht der Nager zum Abschuss frei. Bis zu 148 der Nagetiere dürfen dort entnommen werden, das sind weitaus mehr als die bisher erlaubten 66 Entnahmen pro Jahr. Damit sind rund zehn Prozent der Biber in Kärnten zum Abschuss freigegeben, wo 1480 der Tier leben. Das sei eine Zuwachsrate von 21 Prozent. Und mit der Population haben auch die Schäden zugenommen. Das hat seinen Preis: Die Unterstützung für Biber-Schäden aus dem Wildschadensfonds stieg von rund 8500 Euro im Jahr 2020 auf rund 64.000 im Jahr 2024.
Derweil zeigen sich in den betroffenen Regionen wachsende Konflikte – hier gibt es die Hoffnung, dass die Bejagung neben den anderen Maßnahmen, weitere Probleme verhindern kann.