Bayerns Fischotter – der Ärger geht weiter

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Des Fischotters Leibspeise: Fisch! Am liebsten mag er ihn eingezäunt. (Foto: Pixabay.com/ anncapictures)

Der Ärger um den Fischotter in Bayern geht weiter. Ein neues Projekt soll die Verbreitung des Räubers unterstützen – finanziert mit Steuergeldern.

Bayerns Teichwirte sind entsetzt. Nachdem eine Genehmigung zur Entnahme von bis zu 32 Fischottern wieder gestoppt wurde gibt die grüne Umweltministerin  Steffi Lemke nun eine erhebliche Summe an Steuergeldern aus, um die Verbreitung des Tieres zu fördern. Und das, obwohl er für erhebliche finanzielle Schäden sorgt.

Steuergelder für den Fischotter

„Deutschland wieder Otterland – Die bundesweite Vernetzung von Gewässerlandschaften für den Fischotter“. So nennt sich das Projekt, in das die Umweltministerin Steffi Lemke rund 5,8 Millionen Euro Steuergelder investiert. Das kleine Raubtier hat im Jahr 2022 jedoch bei Bayerns Teichwirten Schäden in Höhe von zwei Millionen Euro verursacht. Davon übernimmt das Land rund 1,7 Millionen Euro. Diese Milchmädchenrechnung sorgt für Kopfschütteln bei den Teichwirten – und bei den Steuerzahlern.

Projekt mit hoher Beteiligung

Gefördert wird das Vorhaben im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Neben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nehmen noch  sieben weitere Partner aus Wissenschaft und Naturschutz teil. Das BfN betont, dass sich die Bestände des Fischotters zwar langsam erholen, er jedoch noch immer als „gefährdet“ eingestuft wird. Das Projekt wird in neun Bundesländern umgesetzt und läuft bis Ende November 2028. Neben der Bundesförderung fördern Brandenburg (MLUK), Hessen (HMUKLV), Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen (SMEKUL), Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern das Projekt. Insgesamt stehen hierfür über sieben Millionen Euro Fördergelder bereit.

Schwerpunkt: Biotopvernetzung

Um dem Fischotter zu unterstützen und seinen Erhaltungszustand zu verbessern, sieht das Projekt die Wiedervernetzung von Gewässerlandschaften vor. Dazu zählen unter anderem Renaturierung von Gewässern oder Brückenbauten, um Gefahrenstellen bei einer Straßenüberquerung des Fischotters zu verringern. Laut BfN ist der Verkehrstod die häufigste nachgewiesene Todesursache in Deutschland.

Ob und wie stark das Projekt sich auf die Schäden in der Teichwirtschaft auswirkt wird sich zeigen. Bleibt zu hoffen, dass genug Steuergelder übrig bleiben, um die zukünftigen Schäden zu zahlen.