Bären-Angriffe auf dem Höchststand: Militär reagiert

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In Japan greifen Bären Menschen häufiger an als jemals zuvor. © Unsplash/Celine Chamiot-Poncet

Im Jahre 2025 wurden in Japan mehr Menschen von Bären angegriffen als je zuvor. Die Tiere kommen dabei immer näher an den Menschen heran. Sie streifen durch Wohnviertel und Parks und machen auch vor Hotels keinen Halt. Nun reagiert das Land – sogar die Armee ist involviert.

Bären zerstören Wälder und kommen Menschen immer näher

Die Bären-Population in Japan explodiert. Im Norden des Landes grassieren Braunbären, auf der Hauptinsel ist der asiatische Schwarzbär unterwegs. Inzwischen sind die Tiere auch in der Nähe von Tokyo unterwegs. Laut der tagesschau kann auch der Waldspaziergang in Saitama, etwas nördlich der Hauptstadt, lebensgefährlich sein. Nun äußerte sich ein Jäger aus der Region, Katsuyoshi Tamura, zu er prekären Lage, unter der nicht nur die Menschen, sondern auch die Wälder leiden: „Die Rinde war mal wunderschön, aber jetzt ist sie abgefallen. Die Bären sind daran hochgeklettert und haben sie abgenagt. Dadurch ist sie verrottet.“

Bären in Japan: 13 Menschen getötet

Auf Nahrungssuche kommen die Bären in Japan dem Menschen immer näher. Besonders stark betroffen ist die nordjapanische Region Akita. Dort haben sich die Sichtungen im Jahre 2025 im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht. Auch die Zahl von Angriffen und Todesfällen ist gestiegen. 13 Menschen wurden in diesem Jahr in Japan von Bären getötet – ein trauriger Rekordwert.

Menschen wehren sich nicht: Raubtiere kommen immer näher

Laut Hajime Nakae, Professor für Notfallmedizin am Universitätsklinikum Akita, gibt es einen Grund dafür, dass Bären den Menschen immer näher kommen: „In den Bergen gibt es jede Menge Bären. Die schwächeren werden verdrängt. Sie kommen runter in die Dörfer und suchen nach Fressen.“ Laut Nakae werden die Tiere besonders an den Grenzen zwischen Wäldern und Städten fündig: “Bären lernen, dass es hier reichlich zu fressen gibt. Und sie lernen, dass Menschen nicht wirklich gefährlich sind, dass sie sich nicht wehren.”

Militär reagiert, Bejagung wird erhöht

Derweil gibt es in Japan kaum noch Jäger, die den Bestand kontrollieren. In Japan haben die Raubtiere also leichtes Spiel. Deshalb reagiert jetzt der Staat: Die neue Premierministerin Sanae Takaichi hat nun ein Notfallpaket verabschiedet, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Demnach sollen Jagddrohnen zum Einsatz kommen, die Hundegebell abspielen oder Platzpatronen verschießen. Auch das Gesetz für Jäger wurde entschärft. Diese dürfen Bären nun auch in städtischen Gebieten entnehmen. Auch das Militär unterstützt bei der Bärenjagd, unter anderem durch den Aufbau von Bärenfallen.

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