Im Ötztal hat ein Braunbär sein Unwesen getrieben. Die Behörden vor Ort warnen vor dem Tier und raten zu Umsicht. Der Bär könnte bald auch in Deutschland unterwegs sein.
Bär im Ötztal unterwegs: Mehrere Tiere gerissen
In Deutschland werden Bären nur in seltenen Fällen gesichtet. Und auch im Nachbarland Österreich ist die Bärenpopulation sehr gering. Nun ist allerdings ein Braunbär in der Nähe der deutschen Grenze unterwegs gewesen, nämlich im Ötztal in Tirol. Bereits am 8. Mai 2025 fand ein Jäger Bärenspuren im Schnee bei Umhausen. Zeitgleich wurden mehrere gerissene Tiere entdeckt – vermutlich hat der Bär diese gerissen. Nun könnte der Bär auf dem Weg an die bayrische Grenze sein.
Inzwischen wurde der Bär in Tirol wiederholt gesichtet. Nachdem eine Wildkamera in Sautens am Eingang des Ötztals den Bären aufnahm, haben Zeugen zusätzlich zerstörte Bienenstöcke in der Nachbargemeinde Roppen gefunden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Bär auch hierfür verantwortlich ist.
Die Gemeinde Umhausen bittet die Anwohner nun um vorsichtiges sowie aufmerksames Verhalten. Die Bären in Tirol sind laut der Landesregierung nicht auffällig gewesen. Dennoch ist die Gefahr, die von den Raubtieren ausgeht, wenn diese sich bedroht fühlen, nicht zu unterschätzen.
Kommt das Raubtier auch nach Deutschland?
In Deutschland kommt es sehr selten dazu, dass ein Bär gesichtet wird. Zuletzt ist dies vor etwa zwei Jahren, im Mai 2023, am bayerischen Alpenrand geschehen. Bei dem Tier in Tirol könnte es sich um das gleiche Individuum handeln.
Zwar gibt es in Deutschland keine etablierte Bärenpopulation, in Europa leben dennoch etwa 17.000 Braunbären. Die meisten der Tiere leben in Rumänien (8000), aber auch Schweden (3000) und Kroatien (1000) können größere Populationen nachweisen. In Italien sollen derzeit geschätzt etwa 100 Tiere leben, nur 6 Bären sollen Österreich beizeiten durchqueren. Bären in Deutschland sind absolute Einzelfälle. Das wohl bekannteste Beispiel ist Bär Bruno, welcher 2006 in der Nähe von Siedlungen in Süddeutschland für Unruhe sorgte und mehrere Nutz- und Haustiere riss. Nach einigen Wochen wurde der Bär zum Abschuss freigegeben. Damals war Bruno von der italienischen Provinz Trient nach Norden gewandert – eine ähnliche Route könnte auch der Bär in Tirol eingeschlagen haben.