Ein Jäger wurde in Frankreich von einem Braunbären angegriffen. Schwere Verletzungen waren die Folge. Um das Leben des 80-Jährigen zu retten, musste der Bär erschossen werden. Nun hat ein Gericht in Frankreich den Mann zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Was ist zu dem Fall bekannt?
Bär greift Jäger in den Pyrenäen an
Der Vorfall ereignete sich im Jahre 2021 in den Pyrenäen. Damals verletzte ein Bär den Mann durch eine Beißattacke schwer. Dennoch verurteilte das Gericht im südfranzösischen Foix den Jäger wegen Tötung eines unter Schutz stehenden Tiers. Das berichtete die örtliche Zeitung „L’Indépendant“.
Der verurteilte Rentner hatte im Zeugenstand ausgesagt, dass er in Notwehr auf den Bären schoss. Bei diesem handelte es sich um ein etwa 150 Kilo schweres Weibchen, welches mit zwei Jungtieren unterwegs war. Dieses soll den Jäger erst am linken Oberschenkel gepackt haben, woraufhin der Waidmann einen Schuss auf das Tier abfeuerte. Ein weiteres Mal schoss der Jäger, als der Bär ihn erneut an der rechten Wade packte. Nach dem zweiten Schuss soll das Tier schlussendlich gestorben sein.
Jäger haben sich in Schutzzone begeben
Obwohl der Jäger also in Notwehr handelte, sprach das Gericht ihn sowie 15 weitere Jäger schuldig. Grund dafür war, dass sie unerlaubt zur Wildschweinjagd in einem Gebiet unterwegs waren, in welchem jegliche Jagd verboten ist. Damit hätten die Jäger laut dem Gericht wissentlich das Risiko einer Konfrontation mit einem Bären in Kauf genommen. Das Reservat, in dem sich der Vorfall ereignete, gilt für Bären laut Staatsanwaltschaft eigentlich als Ruhezone. Wegen mehrerer Verstöße gegen das Jagdrecht müssen die Jäger insgesamt eine Strafe von 60.000 Euro zahlen. Für den Mann, der den Bären tötete, sind vier Monate Haft auf Bewährung vorgesehen.
Der Bär in Frankreich: Eine geschützte Art
Braunbären gelten in Frankreich als geschützte Art. Nachdem die Tiere noch vor einigen Jahren als fast ausgestorben galten, schätzten die Umweltbehörden, dass der Bestand im letzten Jahr etwa 100 Tiere betrug.