Festnahme: Kauf eines Nashorn-Horns geplatzt

Zwei Männer wollten das große Geld mit Nashorn-Horn machen – stattdessen klickten am Mittwoch die Handschellen.

TO GO WITH AFP STORY BY JUSTINE GERARDY

Die beiden Briten (18 und 35 Jahre) wurden auf der Raststätte in Hamburg-Wilhelmsburg festgenommen, weil sie zuvor einen Jäger bedrängt hatten, ihnen seltenes Nashorn-Horn zu verkaufen. Die zwei Männer hatten die Hörner, die der Jäger legal besaß, in dessen Hamburger Jagdhütte gesehen. Sie boten dem Jäger dafür 25 000 Euro. Der Verkäufer verständigte die Polizei, da der Handel mit Nashorn-Hörnern verboten ist. Die Beamten nahmen die beiden Männer vorläufig fest. Gegen sie ermittelt nun die Polizei. Die insgesamt neun Kilo schweren Hörner sind auf dem asiatischen Markt knapp 355 000 Euro wert. Sie werden für Kunstschnitzereien sowie in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. (ar) 

Bereits im 21. März 2011 gelang der Polizei ein Schlag gegen die „Nashorn-Mafia“. Auf der Reeperbahn im Hamburger Stadtteil St. Pauli nahm die Wasserschutzpolizei zwei britische Staatsangehörige fest. Sie stehen im Verdacht, illegal Nashorntrophäen angekauft und nach Asien verschifft zu haben. Die beiden Männer (47 und 49 Jahre) waren offenbar bereit, bis zu 30 000 Euro für ein Hörner-Paar zu bezahlen. Bereits das Vorhaben ist strafbar. Im Verhör gaben sie an, es lediglich auf Kunststoffpräparate abgesehen zu haben. Ein Wohnwagen am Rande des Hamburger Volksparks diente den Briten als Unterkunft. Dort konnten allerdings keine Trophäen sichergestellt werden. Beide wurden vorläufig auf freien Fuß gesetzt. 
In Deutschland blüht der illegale Handel mit Trophäen geschützer Tierarten, denn der Bedarf ist in Asien kaum zu stillen. Nachfragen bei Trophäenspediteuren, Jagdreisevermittlern, Büchsenmachern und Privatpersonen aus ganz Deutschland häuften sich zuletzt. Afrikanische Nashörner stehen unter dem Washingtoner Artenschutzankommen „CITES“ von 1973 im Anhang 1. Darin enthalten: Ein absolutes Handeslverbot. Auch Trophäen, die schon vor 1973 eingeführt worden waren, dürfen mittlerweile in der EU nicht mehr gehandelt werden. (Ihr JÄGER berichtete in JÄGER 5/2011, Seite 8)