Eigentlich gehörte das Rebhuhn über Jahrzehnte zum Bild der Agrarlandschaft in Schleswig-Holstein. Doch wie des Landesjagdverband SH berichtet, sind die Bestände über die Zeit maßgeblich zurückgegangen. Seit den 1990er Jahren bleibt die Population stabil, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. Was bedeutet das für das Rebhuhn?
Rebhuhn in Schleswig-Holstein: Ungünstige Entwicklung
Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Jagdverbands zeigen die jüngsten Erfassungen des Wildtier-Katasters Schleswig-Holstein aus dem Jahr 2023 ein ähnlich niedriges Niveau der Rebhuhn-Population wie in den letzten Jahren:
„In 903 Jagdbezirken wurden Rebhühner gemeldet, 783 Datensätze konnten zur Berechnung der Brutpaardichte genutzt werden. Auf einer Gesamtfläche von rund 3.950 Quadratkilometern wurden 843 Brutpaare festgestellt – das entspricht einer mittleren Dichte von nur 0,2 Paaren pro km². Der Gesamtbesatz in Schleswig-Holstein wird derzeit auf rund 3.200 Brutpaare geschätzt. Gegenüber 2022 ist damit zwar ein leichter Zuwachs zu verzeichnen, insgesamt bleibt die Art jedoch stark gefährdet.“
Jagdverband äußert sich zum Umgang mit dem Rebhuhn in der Zukunft
Doch die Population sieht nicht überall gleich aus. In Teilen der nördlichen Schleswiger Geest, der Goosharde, in Norderdithmarschen und Wagrien findet man noch besonders eine besonders hohe Rebhuhn-Dichte. Gleichzeitig gibt es Flächen ohne Vorkommen, die im Osten Eiderstedts, in der Holsteinischen Schweiz sowie westlich von Hamburg liegen.
Langfristig ist die Entwicklung allerdings ein Grund zur Sorge. Denn zwischen 2008 und 2023 gingen in 88% der erfassten Gebiete die Populationen der Rebhühner zurück. In nur 8% der Gebiete hat sich das Rebhuhn stärker ausbreiten können. Auch dafür liefert der LJV Erklärungen:
„Der dramatischste Rückgang fällt in den Zeitraum 2009 bis 2011 und steht im Zusammenhang mit dem Wegfall großflächiger Ackerbrachen infolge geänderter EU-Agrarregeln. Die Fläche solcher Brachareale sank damals von rund 45.000 ha auf unter 10.000 ha – mit verheerenden Folgen für die Art. Inzwischen scheint sich die Population auf sehr niedrigem Niveau leicht zu stabilisieren. Diese Entwicklung könnte mit dem erneuten Anstieg der Brachflächen auf über 10.000 ha zusammenhängen.“
Naturschutz und Agrarumweltprogramme sollen helfen
Der Landesjagsverband Schleswig-Holstein will nun gegen diese Entwicklung vorgehen. Er setzt sich gemeinsam mit Landwirtinnen, Landwirten und Naturschützer für entsprechende Agrarumweltprogramme ein, „die auch in der kommenden Förderperiode gestärkt und landesweit umgesetzt werden“. So soll das Rebhuhn in Schleswig-Holstein auch langfristig erhalten werden.