Im Landkreis Nienburg in Niedersachsen startet ein Pilotprojekt, das die Polizei beim Umgang mit Wildunfällen entlasten soll. Dort sollen Jäger Wildunfälle nun direkt aufnehmen, Jägerschaft und Polizei stehen dort nun in noch engerer Zusammenarbeit.
Wildunfälle im Landkreis Nienburg: Polizei rückt nun nicht mehr direkt aus
Der Landkreis Nienburg startet mit dem Pilotprojekt am 1. Oktober 2025. Das teilte die örtliche Polizei dem NDR mit. Für die Bürger ändert sich dadurch nichts: Im Fall von einem Wildunfall sollen diese zunächst weiterhin die Polizei kontaktieren. Diese soll dann allerdings nicht selber ausrücken. Stattdessen versucht sie zunächst, einen zuständigen Jäger zu kontaktieren und über den Vorfall zu informieren. Dieser rückt dann direkt eigenständig aus, fertigt die Wildunfallbescheinigung an und kümmert sich um den Umgang mit dem verunfallten Tier. Damit ist die Polizei für Wildunfälle kaum noch direkt zuständig.
Entlastung für die Behörden, Verantwortung für die Jägerschaft
„Damit entfällt in vielen Fällen der Einsatz eines Streifenwagens“, erklärt die Polizei. Dadurch sollen die Behörden entlastet werden. Das Pilotprojekt ist erstmal für einen Zeitraum von drei Monaten geplant. Wenn es bis zum Ende des Jahres positiv verläuft, sollen Wildunfälle im Landkreis Nienburg allerdings auch weiterhin nach diesem Ablauf bearbeitet werden.
Für die Jägerschaft, die sowieso zur Versorgung verunfallter Tiere nach einem Unfall ausrücken muss und auch für die Wildunfallbescheinigung zuständig ist, soll in der Theorie kein großer Mehraufwand entstehen. Gleichzeitig sollen durch das Pilotprojekt neue Kapazitäten bei der Polizei entstehen. Besonders im Herbst kann das durch die frühere Dämmerung und dadurch vermehrt auftretende Wildunfälle besonders relevant sein. Das Projekt bekräftigt auch das Vertrauen des Landkreises in die örtliche Jägerschaft.