Wolf im Schwarzwald: Raubtier reißt erneut mehrere Tiere

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Ein Wolf im Schwarzwald hat mehrere Tiere gerissen. Wie geht es mit dem Raubtier weiter? © Pixabay/Andrea Bohl

Schon wieder der Wolf? Nachdem mehrere Schafe tot im Schluchsee gefunden wurden, sollten genetische Proben die Ursache bestätigen. Jetzt gibt es Klarheit: Die Tiere fielen einem Wolf zum Opfer. Und auch im benachbarten Lenzkirch gab es einen ähnlichen Vorfall. Der Wolfsangriff feuert die Debatte um den Umgang mit dem Raubtier weiter an. Was treibt der Wolf im Schwarzwald?

Wolf im Schwarzwald reißt mehrere Schafe: DNA-Test bestätigt Wolfsangriff

Nach dem Fund mehrerer verstorbener Schafe im Schwarzwald vor rund zwei Wochen, also Mitte September, liefern die DNA-Proben erste Ergebnisse. Mehrere Schafe waren in der Gemeinde Schluchsee im Schwarzwald tot gefunden worden. Nach Angaben des Umweltministeriums waren fünf Schafe verstorben, weitere Tiere mussten wegen schwerer Verletzungen ebenfalls getötet werden. Abstrichproben konnten eindeutig belegen, dass ein Wolf für den Tod der Schafe verantwortlich war. Das teilte das Umweltministerium der Presse auf Nachfrage mit.

Angriff trotz Förderungen für Herdenschutz

Der Gemeinde Schluchsee im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald ist das Problem um den Wolf schon länger bekannt. Sie liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald. Das bedeutet, dass Tierhalter aus Schluchsee Förderungen von Land erhalten, die sie bei der Abwehr vom Wolf unterstützen. Von den Geldern können sie beispielsweise Herdenschutzhunde oder aber geeignete Weidezäune anschaffen. Dass der Wolf diese immer häufiger auch überwinden können, zeigt sich allerdings deutschlandweit durch vermehrte Meldungen.

Wolf reißt Rinderkalb: Mehrere Vorfälle im Schwarzwald

In der benachbarten Gemeinde Lenzkirch (ebenfalls Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) kam es zusätzlich zu einem weiteren Riss durch einen Wolf. Hier wurde ein totes Rinderkalb gefunden – DNA-Analysen decken auch hier den Wolf als Verursacher auf. In beiden Fällen laufen die Untersuchungen noch weiter. Bislang ist nämlich noch unklar, welcher Wolf für die beiden Attacken verantwortlich war. Und auch, ob es sich sogar um das gleiche Raubtier handeln könnte, bedarf weiterer Klärung.

Forschungsanstalt meldet vier Wölfe in Baden-Württemberg: Hohe Dunkelziffer möglich

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg äußerte sich derweil im Mai zu dem Wolf und seinem Vorkommen in der Region. So gab es zuletzt Nachweise für vier sesshafte Wölfe in Baden-Württemberg. Zwei dieser Tiere lebten demnach im Nordschwarzwald, ein weiteres im Südschwarzwald. Als sesshaft gilt ein Wolf dann, wenn sich seine Spuren über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten verfolgen lassen. Es ist also realistisch, dass sich noch weitaus mehr Wölfe in dem Gebiet aufhalten.