In Bad Dürkheim, einer Stadt in Rheinland-Pfalz, sorgten Wildschweine auf einem Friedhof für große Unruhe. Immer wieder wühlten die Wildtiere Flächen und Gräber auf. Nun kam es zur bislang heftigsten Verwüstung. Die Stadt will jetzt gegen die Sauen vorgehen.
Wildschweine wühlen Gräber auf Friedhof in Bad Dürkheim um
Der Friedhof von Grethen-Hausen, einem Stadtteil in der rheinland-pfälzischen Stadt Bad Dürkheim, ist eigentlich für seine äußerst idyllische Lage bekannt. In letzter Zeit stören Wildtiere allerdings die Ruhe. Immer wieder kommen Wildschweine auf das Gelände des Friedhofs. Dort graben die Tiere Grünflächen und sogar Gräber um. Dies sei an sich nicht ungewöhnlich, hin und wieder suchen die Wildschweine auf dem Gelände nach Nahrung. Doch nach Angaben des SWR ist es nun extremer denn je.
„Sehr belastend“ – Friedhof muss handeln
Ein großer Zaun umringt das Gelände vom Bad Dürkheimer Friedhof – eigentlich soll dieser derartige Verwüstungen verhindern. Die Wildschweine scheinen die Absperrung allerdings problemlos zu überwinden, indem sie sie einfach untergraben. Gerd Ester, Beigeordneter der Stadt Bad Dürkheim, ordnet die Situationen gegenüber dem SWR als problematisch ein: „Für die Leute, die hier Gräber für ihre Verstorbenen pflegen, ist das sehr belastend.“
Wildschweine sollen durch Zaun abgehalten werden – Bejagung als letzte Instanz?
Daher will die Stadt Bad Dürkheim die Maßnahmen gegen die Wildschweine ausweiten. Der Zaun soll in Waldrichtung verstärkt werden. Das bedeutet, dass die Absperrung in Zukunft deutlich tiefer in den Boden reichen soll, um zu verhindern, dass die Tiere sich weiterhin auf die Ruhestätte buddeln können. Zusätzlich sollen die Eingänge mit einem Automatismus versehen werden, der jegliche Türen verschlossen hält. Denn auch, wenn Besucher den Friedhof besuchen und dabei die Eingänge offenlassen, bietet sich den Wildschweinen eine Möglichkeit zum Eintritt.
Auch über einen Elektrozaun habe man in Bad Dürkheim nachgedacht. Hierzu gibt es derzeit Gespräche, um den Nutzen abzuwägen. Denn der Friedhof befindet sich in einem Naturpark, weswegen die Naturschutzbehörde der Idee noch zustimmen müsste. In der Vergangenheit wurde sich in ähnlichen Situationen auch für die Bejagung der Wildschweine entschieden – auf städtischem Gebiet gilt diese Entscheidung allerdings meist als letzte Instanz.