Die meisten Menschen finden Waschbären niedlich. Nichtsdestotrotz kann der Waschbär gefährlich sein, er richtet besonders in Städten teils fatale Schäden an. Forscher der Uni Frankfurt stellen nun die Forderung, dass Waschbären deutlich intensiver bejagt werden. Denn die Tiere sorgen nicht nur für Probleme für den Menschen. Bedrohte Vögel, Amphibien und Reptilien sind immer bedrohter, da sie auf dem Speiseplan des Waschbären stehen.
Waschbär breitet sich rapide in deutschen Großstädten aus
Der Waschbär breitet sich immer weiter aus. Besonders deutsche Städte sind betroffen. Laut Forschern der Goethe-Universität in Frankfurt bedrohen die Raubtiere dabei unter anderem heimische Tierarten wie kleinere Vögel, Reptilien und Amphibien. Das Forscherteam fordert laut der hessenschau daher eine intensivere Bejagung des Waschbären. Das sollen besonders ökologisch sensible Schutzgebiete entlasten.
Biologe und Parasitologe Sven Klimpel findet klare Worte zum Umgang mit dem Raubtier: „Wir müssen den gesetzlich verankerten Artenschutz konsequent umsetzen“. Der Waschbär würde laut ihm zu oft als charismatisches Wildtier dargestellt. Viele Menschen sympathisieren mit dem kleinen Maskenträger – drunter leiden vor allem die Bestände heimischer, teils bedrohter Tierarten.
Raubtier gilt als invasive Art
Der Waschbär ist mit einem Bestand von schätzungsweise 1,6 bis 2 Millionen Tieren eines der häufigsten Raubsäugetiere in Europa. Ursprünglich wurden einige der Tiere in der Nähe von Kassel ausgesetzt. Das ist jetzt fast 100 Jahre her. Seitdem vermehren sich die Tiere rasant deutschlandweit. Sie gelten als anpassungsfähig und kommen auch in Großstädten bestens zurecht. Die Lage unter Kontrolle zu bringen gestaltet sich inzwischen als schwierig. Im Jagdjahr 2023/24 wurden zwar fast 240.000 Waschbären erlegt. Das reiche allerdings nicht aus, um die Ausbreitung konsequent zu stoppen.
Waschbär gefährdet bedrohte Tierarten
Laut Forschern der Goethe-Universität zerstört der Waschbär bei der Futtersuche häufig ganze Gelege verschiedenster Tierarten. Und das hat Folgen. In Gebieten mit besonders großer Waschbärpopulation sei ein extremer Rückgang sensibler Arten zu vermerken. Der Waschbär könnte in einigen Gebieten also sogar dazu führen, dass bedrohte Tierarten komplett verschwinden. Daher fordern die Forscher nun, dass Managementpläne auf Länder- sowie auf Bundesebene einberufen werden. Diese soll der Bund finanzieren.