Bär im Allgäu gesichtet: Was macht das Raubtier in Bayern?

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Ein Bär soll in Bayern gesichtet worden sein. © Pixabay/Ellen

Etwa zwei Jahre ist es her, dass ein Braunbär in Hintersteiner Tal im Allgäu sein Unwesen trieb. Seitdem blieb es ruhig um das Raubtier in Bayern, laut Landesamt für Umwelt (LfU) gab es in dieser Zeit keine offiziellen Nachweise. Nun gab es allerdings eine Welle an Meldungen, dass ein Bär im Freistaat unterwegs gewesen sein soll. Rund 70 Hinweise sind bei der Behörde bereits eingegangen.

Bär im Allgäu: Nachweis nicht unwahrscheinlich

Nach jetzigem Stand ist laut LfU keiner der Hinweise als bestätigter Nachweis einzustufen. Durch die große Anzahl an Meldungen ist es allerdings nicht unwahrscheinlich, dass nun doch ein weiterer Bär durch Bayern gewandert ist.

Momentan befinde Bayern sich im „Management Braunbären in Bayern“ in der 1. Stufe. Das bedeutet, dass Einzeltiere, die den Freistaat durchwandern, nicht unrealistisch sind. Berichten zufolge stehen laut einem Behördensprecher derzeit allerdings Prävention, Information und Monitoring im Vordergrund des Managements. Einen Grund zur Sorge gibt es nach jetzigem Stand also nicht. Auch, dass der Bär sich nun dauerhaft in Bayern ansiedelt, sei laut Angaben des LfU nicht zu befürchten.

Angst um Umgang mit dem Tier: Braunbärenbereitschaft in Bayern?

Dennoch löste der Bär, den viele Menschen im Allgäu gesichtet haben wollen, eine Debatte um den weitergehenden Umgang mit dem Raubtier aus. Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) fordert, dass eine bayerische Braunbärenbereitschaft für frequentierte Wandergebiete gegründet wird. Diese Einheit solle dann für die Vergrämung oder nötige Entnahme der Raubtiere zuständig sein, wie die Landrätin erklärt. Baier-Müller gründete zusätzlich die Initiative Braunbär und sprach sich für eine bärensichere Abfallentsorgung nach kanadischem Prinzip aus.

Experten gehen davon aus, dass Bären, die in Bayern umherstreifen, aus Norditalien über Österreich nach Deutschland kommen. Besonders in der italienischen Provinz Trentino gibt es einige der Raubtiere. Nach einem Wiederansiedlungsprojekt sollen hier etwa 100 Braunbären leben. Ein Bär aus der Region wurde erst kürzlich gesichtet – schon zu diesem Zeitpunkt wurde es für wahrscheinlich gehalten, dass das Tier auf dem Weg nach Bayern sein könnte.