Am Ostermontag ist eine Wölfin bei Rickling im Kreis Segeberg verstorben. Das Tier ist überfahren worden. Schnell stellte sich heraus: Der Wolf hatte bereits Welpen. Aufnahmen aus Wildkameras lassen darauf schließen, dass diese den Tod ihrer Mutter überlebt haben. Allem Anschein nach werden die verwaisten Tiere von älteren Welpen mitversorgt.
Wolf stirbt nach Unfall: Überleben die Welpen dennoch?
Mindestens fünf Welpen aus einem Wolfsrudel aus dem Segeberger Forst in Schleswig-Holstein haben den Tod ihrer Mutter überstanden. Dies geht zumindest aus den Aufnahmen von einer Wildkamera vor, die die Jungtiere am 17. Mai eingefangen hat. Die Aufnahmen stammen vom 17. Mai 2025. Das Landesamt für Umwelt berichtete über die Beobachtungen. Zuvor ist bei Rickling am Ostermontag (21. April 2025) ein Wolf durch die Kollision mit einem Auto auf der B502 verendet. Nach Informationen des Landesamts für Umwelt müsste das Tier erst wenige Tage zuvor Jungtiere zur Welt gebracht haben. Darauf deuteten Spuren von Milch an den Zitzen der verstorbenen Wölfin hin.
Wie konnten die Welpen überleben?
Zunächst schätzten Experten die Überlebenschancen der jungen Wölfe als sehr gering ein. Das erklärte Martin Schmidt, Sprecher des Landesamts, laut Angaben des NDR. Denn in solchen Fällen sei es nicht möglich, dass andere Tiere die Welpen aufnehmen und weiterhin säugen.
Ob die Tiere, die die Wildkamera erfasste, tatsächlich die Welpen der überfahrenen Wölfin sind, ließe sich laut dem Sprecher des Landesamts nur mit einer Genanalyse bestätigen. Dennoch sprechen die Umstände eindeutig dafür. Denn in einem Wolfsrudel ist in der Regel nur ein Wolf auf einmal trächtig. Das würde auch bedeuten, dass die jungen Wölfe zu dem Zeitpunkt, an dem ihre Mutter überfahren worden ist, nicht mehr auf ihre Milch angewiesen waren. Schmidt stellte die Vermutung auf, dass stattdessen ältere Welpen des Rudels die jungen Tiere mit Nahrung versorgten und somit ihr Überleben sicherten. So ein Verhalten ist laut Schmidt normalerweise erst bei bereits älteren Wölfen sichtbar. In diesem Fall hat sich das Rudel scheinbar an die unglücklichen Umstände angepasst, um damit mindestens fünf Wolfswelpen das Leben zu retten.