Jetzt macht das Europaparlament Tempo in Sachen Wolfsmanagement. Die Bejagung vom Wolf soll schon bald leichter möglich sein. Bereits diesen Donnerstag (8. Mai 2025) könnte der nächste Schritt für aktives Wolfsmanagement in der EU in die Wege geleitet werden.
Wolf in Europa: Herabsetzung von Schutzstatus ermöglicht Bejagung
Die Diskussionen um den Abschuss von Wölfen halten schon seit Jahren an, in den letzten Monaten war das Thema besonders präsent. Nun hat sich das Europaparlament für ein Eilverfahren ausgesprochen. In Straßburg stimmten die Abgeordneten dafür, weitere Beratungen zur Ermöglichung von Wolfsentnahmen zu überspringen. Damit soll eine Entscheidung über die Herabstufung des Schutzstatus vom Wolf bereits diesen Donnerstag fallen.
Die Änderungen, die die EU-Kommission vorschlägt, sehen vor, dass der Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgesenkt wird. Damit wäre der Erhalt der Art weiterhin gesichert. Die Voraussetzungen für den Abschuss vom Wolf wären allerdings deutlich schneller erreicht. So wären unter anderem keine DNA-Analysen mehr erforderlich, bevor ein Tier zum Abschuss freigegeben wird. Damit wäre unter anderem die Landwirtschaft einfacher zu entlasten.
Zustimmung durch Parlament erwartet
Am Donnerstag ist eine Zustimmung durch das Parlament zu erwarten. Damit würde auch die Entnahme von Wölfen in Deutschland einen Schritt vorangetrieben werden. Voraussetzung dafür wäre, dass nach der Abstimmung die 27 EU-Länder dem Beitrag zustimmen. Darauf hatten diese sich bereits im April im Grundsatz geeinigt.
Wie geht Deutschland mit dem Wolf um?
Nach der Zustimmung durch das Parlament bleibt es dann den Regierungen der einzelnen Länder überlassen, ob und inwiefern sie den Schutzstatus der Wölfe in ihrem Land herabsetzen und ob dadurch die Entnahme einzelner Tiere ermöglicht wird. In Deutschland hat sich ein Großteil der Parteien für eine schnellere Entnahme ausgesprochen, auch die Koalition von SPD und CDU/CSU plant ein aktives Wolfsmanagement.
Schon seit einigen Jahren gibt es Diskussionen um den Umgang mit dem Wolf. In vielen europäischen Ländern klagen Landwirte und Tierhalter über Wolfsrisse und deren Folgen. Auch in Deutschland sorgen die Raubtiere für immer mehr Unmut, denn die Tiere nähern sich inzwischen auch immer wieder Wohngebieten oder Einzelpersonen. 2023 wurden in Deutschland mehr als 5.000 Nutztiere durch den Wolf verletzt, verschleppt oder getötet.