In einem Badesee bei Künzelsau in Baden-Württemberg entdeckten Mitarbeiter einen toten Biber. Laut Polizei hat ein unbekannter Täter das Tier mit einer Armbrust erschossen. Sie beginnen nun mit der Suche nach Zeugen.
Biber tot im Badesee gefunden: Armbrust tötete das Tier
Bereits am Dienstag (29. April 2025) entdeckten Mitarbeiter des Bauhofs Künzelsau (Hohenlohekreis) einen Bieber im Badesee des Stadtteils Berndshausen. Als sie das tote Tier aus dem See bargen, entdeckten sie zusätzlich zwei Armbrustbolzen. Offenbar wurden diese auch genutzt, um den Biber zu töten, wie die Polizei am Freitag berichtete. Eine Zeugin soll einen weiteren Biber gefunden haben, den ein Unbekannter mit einer Armbrust getötet haben soll. Es ist also naheliegend, dass es sich um einen Wiederholungstäter handelt.
Auf Anfrage des SWR erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Heilbronn, dass es bislang keine weiteren Ermittlungsansätze gebe. Bisher geht die Polizei davon aus, dass der Biber bei dem Fund noch nicht sehr lange tot gewesen sein kann. Die Polizei ermittelt nun wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz – nicht nur, weil der Biber als geschützte Art gilt, sondern auch wegen der vermutlichen Tötungsweise. Zeugen sind nun aufgerufen, sich beim Polizeipräsidium Künzelsau zu melden.
Armbrust in Deutschland: Kein Waffenschein nötig
Besonders ungewöhnlich ist wohl die genutzte Waffe. Zwar gilt die Armbrust in Deutschland als Schusswaffe, sie erfordert allerdings weder einen Waffenschein noch eine Waffenbesitzkarte. Die Jagd mit einer Armbrust gilt in Deutschland ohnehin grundsätzlich als verboten – auch, wenn man einen Jagdschein besitzt. Die Schusswaffe wird heutzutage hauptsächlich für den Schießsport verwendet, das Schießen auf Tiere oder Menschen ist nicht erlaubt.
Biber in Deutschland: Diskussionen um das Nagetier
Der Biber gilt in Deutschland als geschützte Art. Nachdem die Tiere seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Baden-Württemberg als fast vollständig ausgerottet galten, kehren die Nager nun langsam wieder in die Region zurück. Neben Begeisterung aus dem Tierschutz sorgt die Ausbreitung des Bibers allerdings auch für einige Konflikte. Denn gerade in kleineren Gewässern sorgen die Tiere für Probleme für Landwirtschaft, Forst und Fischerei – ein Biberdamm kann hier schnell zu rapiden Veränderungen in der jeweiligen Umgebung sorgen. Aufgrund dieser Probleme wurde im Jahre 2024 das erste Mal ein Biber mit Genehmigung des Umweltministeriums im Alb-Donau-Kreis getötet.
Um solche Lösungen in Zukunft zu vermeiden – und auch um Menschen davon abzuhalten, die Tiere aus Frustration illegal zu töten, haben die die Regierungspräsidien im Land vielerorts ein „Bibermanagement“ eingerichtet. Auch im Hohenlohekreis, wo der Biber der Armbrust zum Opfer fiel, gibt es Biberbeauftragte.