ASP-Bedrohung nimmt nicht ab

Die ASP-Bedrohung in Belgien dehnt sich immer weiter aus. Alleine letzte Woche fanden belgische Behörden knapp 100 Kadaver im Seuchengebiet.

pvh-131202-3674_

©Pauline v. Hardenberg

Umweltbehörden und Landwirtschaftsministerien in Deutschland sind noch immer  auf der Hut. Die ASP-Bedrohung ist weiterhin groß. 

Eine Sprecherin des Friedrich Löffler Instituts bestätigte gegenüber dem NDR, es müsse jederzeit mit einem Ausbruch in Deutschland gerechnet werden.

 ASP-Bedrohung  zeigt Zähne in Belgien : 100 neue Fälle in einer Woche


©AFSCA

Seit dem 13 September 2018 werden immer mehr Seuchenfälle aus der Region Étalle im belgischen Luxemburg gemeldet. Laut der belgischen Lebensmittelbehörde Agence Fédérale pour la Sécurité de la Chaîne Alimentaire (AFSCA) haben Helfer bei 181 toten Sauen zweifelsohne ASP als Todesursache feststellen können. Allein 100 der neuen Fälle haben belgische Behörden letzte Woche registriert.

Eine zweigeteilte Qurantänezone erstreckt sich von Montmedy bis Guirsch über eine Fläche von 63.000 ha. Zone II ist das Kerngebiet, hier wurden die ersten Sauen mit ASP gefunden. Zone I wiederum trennt sich in zwei Teile auf, die jeweils im Norden und Süden der Zone II liegen.

In beiden Zonen gelten umfangreiche Maßnahmen, die ein Ausbreiten der Seuche verhindern sollen:

  • Zone II

* Verbot der Jagd, Fütterung von Wildtieren von Forstarbeiten und freier Verkehr landwirtschaftlicher Maschinen
* aktive Suche nach Wildschweinkadavern

  • Zone I 

* Verbot der Jagd, Fütterung von Wildtieren und von Forstarbeiten
* Forstarbeiten auf Grundlage einzelner Gutachten erlaubt
* aktive Suche Wildschweinkadavern
* Errichtung eines Zaunnetzes.

ASP-Bedrohung : Schleswig Holstein und Hamburg proben Ernstfall

Die ASP-Bedrohung in Belgien dehnt sich immer weiter aus. Alleine letzte Woche fanden belgische Behörden knapp 100 Kadaver im Seuchengebiet.

© Pauline v. Hardenberg (Symbolbild)

Noch ist die Seuche weit vom hohen Norden entfernt, Vorbereitung ist für Umweltminister Jan Albrecht aber die halbe Miete: „Schleswig-Holstein muss für den Ernstfall gerüstet sein. Gerade mit Blick auf die ASP-Situation in Europa ist dieses behördenübergreifende Training eines gemeinsamen Krisenmanagements von größter Wichtigkeit.“

Besonders das Kompetenzgerangel von Behörden untereinander kann im Ernstfall wichtige Maßnahmen verzögern. Um dem entgegenzuwirken haben zivile und militärische Instanzen gemeinsam an der Lösung des hypothetischen Sauensterbens gearbeitet.

Fünf fiktive Ausbrüche haben die Behörden ordentlich ins Schwitzen gebracht. Ähnlich wie in Belgien stecken deutsche Verwaltungen eine Kernzone und Pufferzonen rund um den Ausbruch ab. Ob auch die Jagd in solchen Gebieten verboten wird, falls der Ernstfall eintreten sollte, ist noch unbekannt.