Damwildbrunft 2015

Die Damwildbrunft in unserem elterlichen Revier stellt für uns den absoluten, jagdlichen Höhepunkt des Jahres dar.

Die Wilddiebe – Damwildbrunft 2015

Die Damwildbrunft in unserem elterlichen Revier stellt für uns den absoluten, jagdlichen Höhepunkt des Jahres dar.
In den letzten Jahren entwickelte sich bei uns im Betrieb, in einem wunderschönen Birkenmoor, ein wirklich toller Brunftplatz, auf dem zur Hauptbrunft drei bis vier rufende Hirsche, sowie reichlich Kahlwild und diverse Beihirsche anzutreffen sind.

Letzten Herbst versuchten wir uns das erste mal mit der Jagdfilmerei und drehten einen kleinen Clip über die Damwildbrunft. Diesen Clip veröffentlichten wir in der Facebook-Gruppe „Jagd ist Leidenschaft“, und die Resonanz war durchweg positiv.
Unter anderem meldete sich auf unseren Post der Jagdfilmer Patrick Kastner und fragte an, ob wir nicht im nächsten Jahr versuchen könnten, einige Aufnahmen zu machen.
Natürlich sagten wir zu und freuten uns darüber, dass eventuell einer von Patrick Kastners  Filmen in unserer geliebten Jagd entstehen könnte. Auf der diesjährigen Jagdmesse in Dortmund traf sich dann Paul und Patrick. Beide einigten sich auf ein Datum und verständigten sich grob, inwieweit das Revier vorbereitet werden musste, um möglichst gute Aufnahmen machen zu können.

Am Donnerstag, den 22. Oktober 2015, war es dann so weit: Die Dreharbeiten zum Film „Hirschfieber 2“ sollten bei uns starten.
Monate zuvor hatten wir schon die Hirsche bestätigt und die Verteilung der Jagdgäste organisiert.
Es konnte losgehen! Doch wie so oft sagte der Schütze für einen starken Damschaufler kurzfristig ab und nur die Schützen für die geringeren Hirsche reisten an.
Nun saßen wir Donnerstagmorgen auf dem sogenannten B-Sitz und hörten noch in der Dunkelheit das Brunftkonzert. Als Ersatzschütze sprang unser Vater ein, damit Patrick nicht umsonst angereist war, denn als erstes sollte der 4er, also der reife Hirsch, fallen.
Der Morgenansitz verlief allerdings erfolglos, da der gesuchte Hirsch nicht auftauchte. Lediglich ein paar andere Hirsche waren an diesem Morgen auf dem Platz anzutreffen.

Gegen zehn Uhr verließen wir dann den Platz und beschlossen, es zum Nachmittag wieder dort zu versuchen. Dabei kam unser Vater rege mit Patrick ins Gespräch, der zwar schon weltweit gefilmt und gejagt hatte, aber in seiner Zeit als Berufsjäger und Jagdfilmer noch nie einen Vollschaufler erlegen konnte.
Unser Vater überlegte nicht lange und lud Patrick auf den Hirsch ein. Er hatte schon zwei gute Hirsche in seinem Leben strecken können und freute sich nun umso mehr darüber, Patrick eine solche Möglichkeit geben zu können.
Also ging es auf den Abendansitz in etwas anderer Konstellation: Nun war Paul Kameramann und Patrick Schütze.
Paul hatte sich schnell in die wirklich hochwertigen Profi-Kameras eingefuchst und so warteten die beiden auf einen passenden Hirsch.

Und das Warten zog sich hin, die Brunft war gut: Viele Hirsche waren zu hören und immer wieder kamen Spießer, Knieper und Kahlwild in Anblick, doch der gesuchte Hirsch blieb aus.
Und dann, im allerletzten Kameralicht stand er plötzlich da. Der gesuchte Hirsch tauchte nur 70 Meter vor uns auf. Der Schuss brach, der Hirsch lag und das alles in bester Jagdfilmer-Manier perfekt auf Band.
Die Freude bei Schütze und Jagdführer war gigantisch.
Und dann stand er da: Patrick Kastner vor seinem ersten richtigen Damhirsch, wirklich ein wahnsinnig emotionales Erlebnis.

Schnell war der Hirsch geborgen und das Fest konnte beginnen.
Wir versorgten den Hirsch, welcher uns schon seit Jahren bekannt war und fachsimpelten über das Alter. Auf acht bis neun Jahre schätzen wir ihn letztendlich ein. Es war ein sehr markanter Hirsch mit sehr starkem Dorn, für Patrick ein echter Traumhirsch.

Die nächsten beiden Drehtage verliefen ähnlich gut. Bei der Morgenpirsch erlegte unser Jagdfreund Christian Holt einen mittelalten Schaufler mit starken Krebsscheren und wieder gelang es uns die Jagd perfekt auf Film festzuhalten.
So kam es, dass wir den Abendansitz am Freitag ausließen und uns erstmal mit dem Tottrinken der beiden Hirsche beschäftigten.
Material war genug auf Band und Patrick sagte immer wieder: „Was jetzt noch kommt ist nur noch Bonus-Material“.

Nichtsdestotrotz ging es Samstag wieder auf den Brunftplatz, denn auch der letzte Jagdgast, Benedikt, sollte auf seinem Hirsch, einen Damknieper, zu Schuss kommen.

Und wie sollte es anders sein, auch dieses Vorhaben gelang und auch der dritte Hirsch lag kurz nach Mittag.
Traumhaft! Manchmal läuft es einfach und zu allem Überfluss gelang uns dann, quasi beim bergen des Kniepers, einen Spießer zu erlegen, dessen Erlegung ebenfalls noch gefilmt werden konnte.

So schafften wir es, den gesamten Abschuss des männlichen Damwildes in drei Tagen zu tätigen. Da wir Verfechter der Intervalljagd sind, ist dies genau nach unseren Idealvorstellungen geschehen.

Und so konnten wir am Samstagabend vier Hirsche zur Strecke legen und gehen mit reichlich neuem Wissen und neuen Erfahrungen aus diesem wirklich schönen Wochenende!

Wir freuen uns nun auf den  Film „Hirschfieber II“ und bedanken uns bei allen Beteiligten – es war Klasse!