Bleifreie Munition im großen Ballistik-Test

Bleifreie Munition – die Erfahrungen der Anwender reichen von völlig unbrauchbar bis zu völlig problemlos. Warum, zeigt der Ballistiktest der Experten.

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Workshop: Der Beschuss der Seifenblöcke ermöglicht den Teilnehmern, bleihaltige und -freie Büchsenmunition objektiv miteinander zu vergleichen.

Auch eine etwaige Splitterverteilung kann minutiös ausgewertet werden. Die Kaliber der Vergleichstests wurden dabei ebenso von den Workshop-Teilnehmern ausgewählt wie die zu vergleichenden Munitionssorten und die Testwaffen. Outdoor Marketing hat alle technischen Gerätschaften zur Verfügung gestellt. In den meisten Fällen wurde auch eine praxisbewährte Fabriklaborierung mit Bleikerngeschoss mitgetestet, so dass jeder Workshop-Teilnehmer die Kavernen in der Seife und deren Unterschiede deuten konnte. Die Auswertung der beschossenen Seifenblöcke erfolgte nach forensisch erprobter Art und Reihenfolge durch die Workshop-Teilnehmer.

Entscheidende Parameter zur Bewertung der Leistungsfähigkeit von Jagdmunition

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❶ Volumen der temporären Kaverne: Für den schnellen, zuverlässigen Eintritt der tödlichen Wirkung beim Wild ist eine größtmögliche Gewebezerstörung erforderlich. Je größer die temporäre   Kaverne im Seifenblock ist, umso größer ist die zu erwartende Gewebezerstörung.

❷ Weg bis zum maximalen Durchmesser der temporären Kaverne: Je schneller der maximale Durchmesser der Kaverne erreicht wird, desto stärker ist die zu erwartende Augenblickswirkung.

❸ Maximaler Durchmesser der temporären Kaverne: Je größer der maximale Durchmesser der Kaverne ist, desto stärker ist die zu erwartende Gewebezerstörung.

❹ Maximale Penetration: Je größer die maximale Penetration, desto besser ist die zu erwartende Tiefenwirkung und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausschuss.

❺ Länge der Kaverne: Wert bis zu welcher Eindringtiefe das Geschoss noch eine Gewebezerstörung über seinen tatsächlichen Durchmesser hinaus umsetzt.

Die Werte „Weg bis zur Geschossdeformation“, „Geschossdurchmesser aufgepilzt“ und „Restgewicht“ wurden mehr der Vollständigkeit halber erfasst, weil diese keinen oder nur im sehr begrenzten Maße Aufschluss über die Leistung der Munition geben. Auch die reine Geschossenergie und/oder Geschossgeschwindigkeit sagen alleine nichts über die Wirksamkeit der Laborierung aus. Hauptsächlich die oben genannten Daten geben Aufschluss darüber, ob die Leistung der Laborierung auch in die entscheidende Gewebezerstörung umgesetzt wird.