JÄGER–Test: Ketten-Motorsägen

Ob zum Freischneiden der Ansitze, zur Beseitigung von Sturmschäden oder zum Bau von jagdlichen Einrichtungen, Motorsägen erleichtern dem Jäger in vielerlei Hinsicht die Arbeit.

Ob zum Freischneiden der Ansitze, zur Beseitigung von Sturmschäden oder zum Bau von jagdlichen Einrichtungen, Motorsägen erleichtern dem Jäger in vielerlei Hinsicht die Arbeit. Doch welche taugt? JÄGER-Tester Frank Heil hat fünf Kettensägen in Wald, Flur und Garten erprobt.

Motor-Kettensägen gehören heutzutage zur Ausrüstung eines jeden Jägers, der ein Revier zu betreuen hat. Er kann wählen zwischen Benzin-Kettensägen, elektrischen Kettensägen (Netzbetrieb bzw. im Revier mit Notstromaggregat) und Akku-Kettensägen. Letztere erlauben auf der Grundlage moderner Lithium-Akkus das Arbeiten ohne Gehörschutz. Dies bringt einen deutlichen Gewinn an Arbeitskomfort und Sicherheit. Der Säger ist weniger von seiner Umwelt abgeschnitten und kann wendiger agieren. Zudem gestaltet sich das Arbeiten deutlich angenehmer – vor allem im Sommer, wenn der Säger sonst unter dem Gehörschutz schwitzen würde. Ein weiterer Vorzug der Akku-Technologie ist, dass der Bediener keinen Abgasen ausgesetzt wird. Doch gleich welche Antriebsart, es ist nicht einfach, die richtige Motorsäge zu finden. Weiter ist auf die zweckmäßige Schienenlänge zu achten.

Für den jagdlichen Gebrauch empfiehlt sich eine Schwertlänge zwischen 30 und 40 Zentimeter. Auch die Leistung ist ein wichtiges Merkmal. Für den Einsatz im Jagdbetrieb genügen ein bis drei Kilowatt. Außerdem spielt das Gewicht der Kettensäge eine Rolle. Je schwerer die ist, desto schwieriger ist die Handhabung, vor allem, wenn lange mit ihr gearbeitet wird. Zu guter Letzt sollte eine Kettensäge einfach zu warten sein. Grundsätzlich soll eine Motorsäge robust sein und lange Standzeiten gewährleisten. Erfahrungsgemäß bleiben die meisten Anwender ihren Marken-Kettensägen ein Dutzend Jahre oder länger treu.

Treibstoff für Benzin-Kettensägen ©Pixabay

Treibstoff für Benzin-Kettensägen ©Pixabay

Treibstoff für Benzin-Kettensägen:

Die Hersteller von Benzin-Kettensägen empfehlen für deren Betrieb Spezial-Treibstoffe. Deren Vorteile seien am Beispiel des Stihl MotoMix (optimal abgestimmtes 1:50-Fertiggemisch)
aufgezeigt: Der Treibstoff hinterlässt bei der Verbrennung keine Ascheablagerungen im Motorraum, Kolbenklemmer durch Ablagerungen sind nahezu ausgeschlossen. Mit synthetischen
Estern als Schmierkomponente wird auch der Abgasqualm deutlich reduziert. Seine äußerst geringe Verkokungsneigung vermeidet Ölrückstände und Ablagerungen im Motorgehäuse, am Kolbenschaft, am Auspuffventil und an den Zündkerzen. Zündaussetzer, verstopfte Ventile und Leistungsverlust schwinden. Eine neu formulierte Benzinformel verbessert die Siedelinie. Bei jedem Temperaturzustand ist eine zündfähige Komponente vorhanden, zu spüren am besseren Beschleunigungsverhalten und einwandfreien Betrieb des Motors. Die neue Formel kann das Absterben des Motors beim Übergang von Vollgas in den Leerlauf vermeiden. Stihl MotoMix verbrennt vollständig und sauber – mit etwa 20 Prozent weniger CO2-Gehalt im Abgas. Zudem ist der Treibstoff fast frei von gesundheitsschädigenden Substanzen wie Benzol oder Toluol.

Spannen von Kettensägen ©Flickr

Spannen von Kettensägen ©Flickr

Spannen von Kettensägen

Die richtige Kettenspannung dient der Sicherheit des Sägers und reduziert Verschleißerscheinungen und Kettenschäden. Ist führen oder die Säge schädigen. Zu straffe Ketten verschleißen
die Führungsschienen unnötig. Im Einsatz erwärmt sich die Kette und längt ein wenig nach, beim Erkalten zieht sie sich wieder zusammen. Um diesen Effekt zu reduzieren, werden Sägeketten
schon bei der Produktion gereckt. Bei einer Sternschiene ist die Kette richtig gespannt, wenn Verbindungsglieder und Zähne fest an der Unterseite der Führungsschiene anliegen. Handelt es sich um eine Motorsäge mit einer Panzerschiene, sollten die Unterseiten der losesten Verbindungsglieder die Unterseite der Führungsschiene nur berühren. Für beide Schienentypen gilt: Hängt die Kette nach unten durch, muss die Spannung erhöht werden. Des Weiteren gilt, die Sägekette nie direkt nach dem Schneiden nachzuspannen. Da sie sich noch im heißen Zustand befindet, wäre die Spannung nach dem Abkühlen sehr hoch. Schließlich ist zu überprüfen, ob sich die Kette noch von Hand durchziehen lässt. Falls nicht, sitzt sie zu fest – die Spannschraube muss etwas gelöst werden.


Die Testkandidaten:

Strenge Kriterien lagen der Auswahl der zu erprobenden Kettensägen zugrunde. Basis der Entscheidung bildete ihre Eignung für jagdliche Belange wie Bau und Freischneiden jagdlicher Einrichtungen oder Brennholzschneiden für die Jagdhütte. Im Endeffekt entschieden wir uns für Produkte von Stihl, Makita/Dolmar und Echo. Gern hätten wir auch Husquarna-Kettensägen in unseren Test einbezogen, aber der Hersteller zeigte kein Interesse. Bleibt zu erwähnen, dass beim Umgang mit Kettensägen die passende Schutzkleidung zu tragen ist, und auch Jäger benötigen einen Kettensägen-Kurs, wollen sie diese Geräte einsetzen. In willkürlicher Reihenfolge stellen wir die über mindestens ein halbes Jahr, teils wesentlich länger eingesetzten Testsägen vor.