WDR Quarks&Co: Das Ende des gebührenfinanzierten Bildungsauftrags

Wieder einmal hat sich ein gebührenfinanzierter Sender dem Thema Jagd gewidmet– und gnadenlos versagt.

Quark & Co. ? Wieder einmal hat sich ein gebührenfinanzierter Sender dem Thema Jagd gewidmet– und gnadenlos versagt. ©ARD / WDR

Quark & Co. ? Wieder einmal hat sich ein gebührenfinanzierter Sender dem Thema Jagd gewidmet– und gnadenlos versagt. ©ARD / WDR

Brauchen wir noch Jäger?

WDR Quarks&Co: Das Ende des gebührenfinanzierten Bildungsauftrags

Wieder einmal hat sich ein gebührenfinanzierter Sender dem Thema Jagd gewidmet – und gnadenlos versagt.

Jetzt muss man ihn wohl endgültig beerdigen. Was viele schon seit Langem vermutet haben, wurde Dienstagabend einmal mehr im WDR-Fernsehen demonstriert. Der öffentlich-rechtliche Journalismus ist ein Gebührengrab. In der Sendung Quarks&Co stellt Ranga Yogeshwar, Physiker und Wissenschaftsjournalist, die Frage, ob wir noch Jäger brauchen – und beantwortet sie ganz einfach selbst, ohne nachvollziehbare Angaben, woher die Fachkompetenz zur Diskussion dieser Frage eigentlich stammt.  Zwar kein Jäger-bashing, wie wir es mittlerweile gewohnt sind, aber eine Sendung so unnötig wie ein Kropf.

Dabei kann man eigentlich nicht viel über die Sendung sagen. Es wurde nicht viel Neues präsentiert. Sie war 45 Minuten lang und praktisch inhaltlos. Kein Argument gegen die Jagd, das nicht schon einmal dagewesen wäre und sich bei halbwegs engagierter Recherche nicht als Blödsinn entpuppt hätte. Das Ganze wäre wirklich nicht der Rede wert, müsste man sich nicht darüber ärgern, dass man sie mit den GEZ-Gebühren finanziert  hat.

Aber immerhin, es kamen auch viele Jäger zu Wort. Sogar eine junge Frau durfte erklären, warum sie zur Jagd geht. Es ist mittlerweile schon fast schick, über jagende Frauen zu berichten. Die WELT hat es getan, das Hamburger Abendblatt und sogar die BILD. Der Moderator kann sich im Anschluss nicht verkneifen, dem schon fast enttäuschten Publikum („Ist das etwa doch eine Pro-Jagd-Sendung?“) mitzuteilen, dass die frischgebackene Jungjägerin darauf bestanden hatte, kein krankgeschossenes Wild zu zeigen. Wie nett von Herrn Yogeshwar, auf diese Bitte einzugehen. Die Gelegenheit, Jäger als unfähige Hobbyschützen darzustellen, konnte er sich dennoch nicht entgehen lassen.

Den Kern des Programms bildeten Horst Sterns „Bemerkungen über den Rothirsch“ vom Weihnachtsabend 1971. Gewürzt mit ein paar Einspielern von Hermann Göhring sollte verdeutlicht gemacht werden, dass man den traditionellen deutschen Waidmann und die sogenannte Freizeit-Jagd verabscheuen sollte. Alles in allem wirkte das Format jedoch etwas lieblos ­– eine aus Klischees zusammengebastelte Hoffnung auf ein paar Aufreger-Einschaltquoten. Die wir  Jäger dem WDR vermutlich auch beschert haben, glaubt man den Internet-Foren und Facebook-Gruppen.

Dabei stellte sich mir nach Ende der Sendung eigentlich nur die Frage, ob Herr Yogeshwar einfach keine Lust hatte, vernünftig zu recherchieren, oder er niemanden finden konnte, der seine teils abstrusen Behauptungen wissenschaftlich untermauert. Leider ein Armutszeugnis für einen vielfach ausgezeichneten Wissenschaftsjournalisten.

Gut nur, dass am Dienstagabend um 21 Uhr eigentlich niemand den WDR einschaltet. Die Sendung wurde vermutlich unter dem weitgehenden Ausschluss der Öffentlichkeit ausgestrahlt.