Wolfsriss bei Landtagsabgeordneten der Grünen

Nun hat der Wolf ausgerechnet bei einem Wolfsbefürworter zugeschlagen. Der Wolfsriss in Niedersachsen forderte vier tote Schafe.

Heiner Scholing Wolf Wolfsriss pixabay

Wolfrudel in Schermbeck bereiten Schäfern immer weiter Ärger aber eine Entnahme wäre immer noch unverhältnismäßig. (Symbolbild) Foto: pixabay/Heiner Scholing

Nun hat der Wolf ausgerechnet bei einem Wolfsbefürworter zugeschlagen. Der Wolfsriss in Niedersachsen forderte vier tote Schafe.

Nach Angaben der Allgemeine Zeitung Uelzen hat es am Sonntag, den 18.09.2016 , im niedersächsischen Bienenbüttel-Hohnstorf einen Wolfsriss gegeben.

Der betroffene Weidebesitzer, auf der die Schafe standen, sei der Grünenpolitiker Heiner Scholing, der sich öffentlich als Befürworter der aktuellen Wolfspolitik hervorgetan hatte.

Grünen-Abgeordneter informiert selbst über Wolfsriss

Scholing berichtet der AZ, er habe am „Sonntagmorgen zwei tote Schafe, ein Muttertier und ein halbjähriges weibliches Lamm, auf seiner Weide am Rand von Hohnstorf“ aufgefunden. Ein weiteres Schaf sei zudem schwer verletzt.

„Es ist ziemlich klar, dass es der Wolf war. Ich habe an einer Verheimlichung kein Interesse.“ , so der Abgeordnete Scholing. Damit beugt der Politiker und bekennende Wolfsbefürworter einer gerüchteweisen Verbreitung des Vorfalls vor. Zudem betonte Scholing, dass die Tiere nicht ihm selbst, sondern einem Freund gehören.

Heiner Scholing Wolfsriss Wolf

Heiner Scholing ©Pressefoto

Offizielle Pressemitteilung zum Wolfsriss

Abgestimmt mit der niedersächsischen Grünen-Fraktion folgt eine Pressemitteilung. „Ich bin betroffen von dem Verlust“, ließ Shocking verlautbaren. „Aus meiner Sicht wäre es klug gewesen, die Weide wolfssicher einzuzäunen, zumal uns das Vorkommen des Wolfs in der Region bekannt ist.“

Scholing hatte vor rund 18 Monaten die Graupfote noch mit „Willkommen, Wolf!“ begrüßte und müsste als Landespolitiker und Landtagsabgeordneter im wollreichsten Bundesland  über die vom Land empfohlenen Schutzmaßnahmen für Weidetiere Bescheid wissen. Zwar räumte der Politiker nach dem aktuellen Vorfall ein: „Hobbyweidetierhalter haben Schwierigkeiten mit der wolfssicheren Einzäunung. Das ist verständlich.“, allerdings lies er offen, wie die finanzielle Belastung geregelt werden könne.

Stattdessen setzt sich Heiner Scholing für dezentrale Informations- und Anlaufstellen ein. „Die Aufklärung und Vernetzung von Interessengruppen und Verbänden zum Umgang mit dem Wolf müsse verbessert werden“, so der Grünen-Abgeordnete. „Der Wolf in unserer Region gehört wieder zu unserem Alltag. Dieses zu akzeptieren und das Zusammenleben zu gestalten, ist ein Lernprozess.“  Es bleibt offen, ob Scholing durch die Ereignisse auf seiner eigenen Wiese den Nutzerhaltern die Einzäunung erleichtert.

Vermutlich keine Entschädigung für den Landwirt

Trotz des Verlustes seiner Tiere betont der betroffene Bio-Landwirt: „Ich finde es reizvoll, dass sich der Wolf ein Stück Natur zurückerobert, und dann nehme ich das zähneknirschend in Kauf, aber ich ziehe nicht die Konsequenz, dass ich die Schafe in den Stall einsperre. Ich verstehe die Schafe als Pfleger der Kulturlandschaft.“
Zudem wieß der Landwirt darauf hin, das er 2015 vier Lämmer durch Kolkraben verloren habe.

Eingezäunt war die Weide in Hohnstorf mit einfachem Knotengitterdraht, so berichtet die AZ.  Nach den Regeln des Landes Niedersachsen gilt das als nicht wolfssicher – daher hat der Landwirt wohl kaum eine Chance auf eine Entschädigung vom Land Niedersachsen.