Wildkamera hält Wolfsriss in NRW fest

Im nordrhein-westfälischen Barntrup ist es nun nach Angaben der Westfälischen Zeitung gelungen, einen Wolfsangriff auf Nutztiere zu dokumentieren.

Im nordrhein-westfälischen Barntrup ist es nun nach Angaben der Westfälischen Zeitung gelungen, einen Wolfsangriff auf Nutztiere zu dokumentieren.

In dem Lipper Dorf wurden zwei Zwergziegen gerissen und teilweise gefressen. Die Weide liegt im Ort, lediglich 50 Meter von den angrenzenden Wohnhäusern entfernt. Aufnahmen aus einer Wildkamera, die der Eigentümer der Ziegen nach dem ersten Angriff aufgehängt hatte, zeigen sowohl den Wolf und den Versuch des Ziegenbocks „Peter“, sich gegen den Räuber zur Wehr zu setzen.

Dies war bereits der zweite Angriff des Wolfes auf die Tiere des Bauern. „Der erste Ziegenbock wurde in der Nacht zum Samstag gerissen“, berichtet Landwirt Ulrich Thieling.

Der zu Hilfe gerufene Nachbar und Waidmann Hans-Jürgen Helpup machte sich ein Bild des Schadens. „Die Innereien und Teile der Keule sind aufgefressen worden“, so Helpup. Seine Untersuchung, ob nicht ein größerer wildernder Hund für den Angriff verantwortlich sein könnte, brachten aber keinen Erfolg. „Solche Hunde hat niemand hier im Umkreis. Ein wildernder Hund hätte wahrscheinlich auch versucht, alle Ziegen zu reißen, hätte sie aber nicht gefressen. An jedem Stück fehlen aber rund zehn Kilo Innereien und Fleisch.“

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Schließlich informierte der Jäger den zuständigen Wolfsbeauftragten, der das Areal noch am Samstag untersuchte und Trittspuren sicherte. „Die waren acht mal neun Zentimeter groß. Darüber hinaus sind an dem Kadaver DNA-Proben genommen worden“, berichtet Thieling in der Neuen Westfälischen. Ganz sicher sei sich der vom NRW-Umweltministerium berufene Experte zunächst aber nicht gewesen. Er habe aber angemerkt, dass es sich bei dem Verursacher mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolf handele, wenn der tierische Jäger in der kommenden Nacht nochmal zuschlage .

Die Aufnahmen der daraufhin aufgehängten Wildkamera zeigten sowohl einen Wolf, als auch dessen Angriff auf „Peter“. Danach war das Tier gegen 5.30 Uhr am Ostersonntag auf die Weide in Sommersell gekommen. Mehrfach ist der bisher in NRW seltene Räuber auf dem Bild zu sehen.