SAUEN Ausgabe 02/2013 Grobe Giganten

Die Sau kommt von rechts, erscheint auf der Schneise, nimmt mächtig Fahrt auf, ich backe an, schwinge mit, lasse fliegen – und schon im Pulverdampf quittiert der Schwarzborstler die Kugel mit einem Flachköpper. Seine Lichter brechen rasch – kein Wunder, schließlich hat er – typisch ich – die Kugel direkt hinterm Teller.“ So oder
so ähnlich werden diesen Winter wieder viele selbstbewusste Jagdkönige öffentlich Nachlese halten. Und so oder so ähnlich haben wir alle das schon einmal gehört. Nicht wenige von uns sind davon arg genervt. „Immer das Gleiche“, murren sie und süppeln frustriert an ihrem bei der Jagd leider häufig gewordenen Clausthaler– null Prozent Alkohol, null Prozent Spaß. „Wenn davon auch nur die Hälfte stimmt, fress ich ’ne Saufeder“, meinen andere. Ich muss gestehen, dass ich immer pflichtschuldig nicke, wenn Veteranen des Schüsseltreibens ihrem Unmut über derartig abgedroschene Ansprachen Luft machen. Doch innerlich höre ich immer ganz genau hin, wenn jemand eine Jagdgeschichte erzählt. Im Auto, am Lagerfeuer, manchmal auch im Büro. Ich habe sogar früher heimlich im Schussbuch meiner Kumpels geblättert, wenn die irgendwo Jagderfolg hatten. Ich bin nicht schussneidisch. Aber wenn die anderen etwas erlegt haben, dann will ich wenigstens ganz genau wissen, wie es dazu kam!

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