Drohnen bei der Ernte – Wildschaden erkennen und Sauen aufspüren

Drohnen kommen nicht nur zur Kitzrettung zum Einsatz, sondern werden auch viel in der Landwirtschaft zum frühzeitigen Erkennen von Wildschaden eingesetzt.

Drohnen kommen nicht nur zur Kitzrettung zum Einsatz, sondern werden heutzutage auch zunehmend in der Landwirtschaft zum frühzeitigen Erkennen von Wildschäden eingesetzt. 

Durch den starken Anstieg der Schwarzwild-Population, besonders in Regionen mit dem vermehrten Anbau von Monokulturen, wird es immer aufwendiger Wildschäden zu begrenzen oder diese zu verhindern. Mit einer Kombination aus Drohne und Kamera lassen sich die Sauen aber auch im hohen Mais verhältnismäßig gut ausmachen. Vor allem Wechsel und Kessel sind deutlich zu erkennen, neben den meist offensichtlichen Wildschäden.

Drohnen als fliegende Treiber?

Theoretisch kann mit der Drohne natürlich nicht nur Wild aus der Vogelperspektive gefunden werden, die Drohnen könnten das Wild ebenso beunruhigen und etwa aus dem Mais in Richtung der angestellten Schützen treiben. Das Wild so aus dem Bestand zu drücken muss natürlich jagdethisch diskutiert werden. Waidgerechtigkeit sieht wohl für die meisten deutschen Jäger anders aus.
In den USA bereits praktiziert, ist es aber zumindest für die Wildschadensabwehr in großen Monokulturen ein durchaus denkbarer Weg.
Im Hinblick auf Sondergenehmigungen für Nachtzielgeräte in Bayern bietet sich hiermit eine weitere hochmoderne Technologie an, um der Sauenschwemme doch noch Herr zu werden.

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Flucht vom letzten Raps in den angrenzenden Mais ©ScreenshotYoutube

Seuchenabwehr per Drohne

Die immer näher an die heimischen Reviere rückende ASP (Afrikanische Schweinepest) bedroht auch unsere Schwarzwildbestände und könnte sich rasant ausbreiten. Auch hier kann eine Drohne helfen, Gefahrengebiete zu überwachen und Seuchenschwerpunkte auszumachen. Dank der Wärmebildtechnik ist ein Einsatz zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich.

Dokumentation von Wildschäden per Drohne

Überhand nehmende Wildschäden kosten Landwirt und Jagdpächter nicht nur Nerven, sondern fast immer bares Geld. Ständig wird nach Möglichkeiten gesucht, insbesondere Schwarzwild aus Mais und Raps zu verbannen. Elektrolitzen sind eine Möglichkeit, aber auch nicht zu 100 Prozent wirksam. Koordinierte Ansitze und entsprechende Freigaben für die Schützen sind eine nur eine Möglichkeit, der Wildschäden entgegen zu wirken.

Kommt es dennoch zu signifikanten Schäden an den Kulturen, muss nicht selten ein Gutachter den Wildschaden einschätzen. Glück hat, wer hier mit seinem Landwirt noch den kurzen Dienstweg gehen kann. Ist der Gutachter einmal bestellt, kostet seine Expertise Geld und Zeit. Meist kann der Herbeigerufene den Schaden aber nur grob einschätzen, besonders wenn er sehr umfangreich ist. Woran liegt das? Die schiere Fläche, sagen wir eines Maisschlags in Mecklenburg, ist zu Fuß nicht zu bewältigen – Maßnahmen wie Flugzeuge oder Helikopter rechnen sich indes nicht. Davon abgesehen möchte der Gutachter sicherlich nicht mitten im Mais auf eine Bache mit acht Frischlingen treffen, ist er doch nur mit Notizblock und Pelikan-Füller bewaffnet.