Arabischer Frühling bedroht Sahara-Tierwelt

In den arabischen Ländern Nordafrikas
nimmt die Wilderei zu. In Libyen, Tunesien und Algerien werden laut
der Plattform African Indaba die Bestände von Dünen- und
Dorkas-Gazellen sowie des Mähnenschafs durch die illegale Jagd
verringert.

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Während der Revolutionswirren vor zwei Jahren begann die Wilderei in den kleinen lokalen Tierbeständen. Im Chaos der Machtwechsel vermochten weder staatliche noch private Institutionen den Schutz der Wildtiere aufrecht zu erhalten. Dienten die ersten illegalen Jagden noch ursprünglich der Nahrungsbeschaffung in den Wirren der Revolutionen, werden inzwischen die Tiere aus niederen Motiven bejagt. Dabei werden vor allem Motorräder und Quads eingesetzt, mit denen die Tiere so lang verfolgt werden, bis sie erschöpft stehen bleiben. Häufig setzen die Wilderer keine ausreichenden Jagdgewehre, sondern unterkalibrierte Kriegswaffen ein. Quads und Motorräder ermöglichen eine Verfolgung in die unzugänglichsten Gebiete von Sahara und Atlasgebirge. Laut der Naturschutzorganisation Sahara Conservation bedroht die illegale Jagd die Bestände der kleinen nordafrikanischen Gazellen und des Mähnenschafs. In den 1980er und – 90er Jahren verringerte die unkontrollierte Jagd während der Bürgerkriege im Tschad und Niger den Bestand der Säbelantilope, die inzwischen nur noch in Gefangenschaft vorkommt. Staatliche und Nichtstaatliche Naturschutzorganisationen versuchen, in den inzwischen poltisch ruhigeren arabischen Ländern die lokale Tierwelt wieder stärker zu schützen.

tp